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Gastvortrag Mari Jarris (Cornell): Das Mutterrecht vor und nach Engels. Ethnologie, Matriarchat und utopische Mischformen.

Prof. Dr. Mari Jarris (Cornell Univ.): "Das Mutterrecht vor und nach Engels. Ethnologie, Matriarchat und utopische Mischformen" 18 Uhr c.t. (DOR 24, Raum 3.246)

Institut für deutsche Literatur

 

Im Rahmen der Institutspartnerschaft

mit dem Department of German Studies der Cornell University

laden wir herzlich ein zum Gastvortrag von

 

Prof. Dr. Mari Jarris

 

Das Mutterrecht vor und nach Engels.

Ethnologie, Matriarchat und utopische Mischformen

 

Die ethnologische Entdeckung matrilinearer Urgesellschaften in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhundert zog die Alternativlosigkeit der patriarchalen Familie in Zweifel. Sozialisten wie August Bebel und Friedrich Engels hinterfragten auf dieser Grundlage die Unterdrückung der Frau in der Familie, übernahmen dabei jedoch den gegenderten und rassifizierten Evolutionismus, der vielen ethnologischen Studien zugrunde lag. Nichtsdestotrotz gilt Engels 'Ursprung der Familie, des Privateigentums und des Staats' (1884) bis heute als marxistisches Standardwerk zu Gender und Sexualität. Demgegenüber ermöglicht ein unveröffentlichter Text der Marxistin Lu Märten (1879-1970), 'Geschichte der Frau vom Mutterrecht bis zur Gegenwart' (1947), eine utopische Sicht auf das Mutterrecht, die seine Spuren in der Vergangenheit und Gegenwart wiederherstellt und dadurch den Weg zu polyamorösen und androgynen „Mischformen“ in einer klassenlosen Gesellschaft vorzeichnet.

 

Ort: Dorotheenstr. 24, Raum 3.246

Zeit: 15.7.2025, 18:00 c.t.