Theater Macht Archive - Elaheh Hatami: „Tanz, Erinnerung und Widerstand: Ein Archiv iranischer Tänzer:innen im Exil“
Online-Vorlesungsreihe
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- Theater Macht Archive - Elaheh Hatami: „Tanz, Erinnerung und Widerstand: Ein Archiv iranischer Tänzer:innen im Exil“
- 2025-06-10T18:00:00+02:00
- 2025-06-10T19:30:00+02:00
- Online-Vorlesungsreihe
- Wann 10.06.2025 von 18:00 bis 19:30
- Wo Online (Zoom)
- Name des Kontakts Hochschule für Schauspielkunst Ernst Busch
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Tanz, Erinnerung und Widerstand: Ein Archiv iranischer Tänzer*innen im Exil
Dr. Elaheh Hatami
Archive des Tanzes und der Performance sind weit mehr als reine Bewahrungsorte – sie sind zugleich Räume des Widerstands und der Neuverhandlung von Geschichte. Dieser Vortrag im Rahmen der Vorlesungsreihe „Theater Macht Archive“ beleuchtet die Bedeutung eines Tanzarchivs im Exil und rückt die enge Verbindung zwischen Körper und Erinnerung in den Fokus. In einem politischen und kulturellen Kontext, der Tanz im Iran über Jahrzehnte hinweg marginalisiert und unterdrückt hat, wird ein solches Archiv zu einem lebendigen Zeugnis widerständiger Praxis.
Das geplante Tanzarchiv im Exil ist sowohl ein symbolisches als auch ein praktisches Projekt. Es hat das Ziel, vergessene oder verdrängte Tanzgeschichten sichtbar zu machen, die Performativität von Erinnerung zu erforschen und ein dynamisches kulturelles Gedächtnis zu schaffen. Die Gründung eines solchen Archivs ist ein Akt der Ermächtigung – ein künstlerischer Protest gegen das Vergessen und die Zensur.
Durch die Reflexion der Erfahrungen von Tänzer:innen, die ihre Praxis in der Diaspora weiterentwickeln, stellt sich die Frage, wie körperliche Archive transnationale Verbindungen stiften und welche Rolle Tanz in der Auseinandersetzung mit Exil, Verlust und Widerstand spielt. Diese Vorlesung lädt dazu ein, über das Tanzarchiv, den Körper als Erinnerungsmedium und die politischen Dimensionen von Kunst im Exil nachzudenken.
Elaheh Hatami (Dr. phil.) ist freiberufliche Tanz- und Performancewissenschaftlerin mit Sitz in Berlin. In ihrer Arbeit verbindet sie Theorie und Praxis im Austausch mit Tänzer:innen und Performer:innen. Ein Schwerpunkt liegt auf Fragen von Exil, Körperpolitik und Erinnerungskultur im Kontext des zeitgenössischen iranischen Tanzes. Sie ist Autorin des Buches Glocal Bodies: Dancers in Exile and Politics of Place – A Critical Study of Contemporary Iranian Dance (transcript, 2022), in dem sie die Transformation des iranischen Bühnentanzes sowie die Auswirkungen von Migration und Exil auf performative Ausdrucksformen untersucht. Als Initiatorin des Projekts Iranisches Tanzarchiv im Exil(ein laufender Arbeitsprozess) schafft sie eine Plattform zur Dokumentation und Reflexion der zeitgenössischen Tanzszene im Iran sowie der Arbeit iranischer Tänzer:innen im In- und Ausland. Das langfristig angelegte Projekt wird vom Internationalen Theaterinstitut Deutschland (ITI) unterstützt.