Mosse Lectures: Zionismus. Geschichten – Projekte – Einsprüche. I. Vortrag
Im Sommersemester 2025 widmen sich die Mosse Lectures dem derzeit stark diskutierten Thema Zionismus. Angesichts der Intensität der jüngeren Debatten um den Nahostkonflikt ist es ein grundlegendes Anliegen der neuen Programmreihe, Aufklärung zu leisten und Einblicke in die Geschichte des Zionismus jenseits der Verengung des Begriffs auf das Projekt der Gründung eines jüdischen Nationalstaats und unter Einbeziehung palästinensischer Perspektiven zu bieten. Worum es gehen soll, ist eine Geschichte des Zionismus vor 1948, in der Perspektiven aus Philosophie, Jüdischen Studien und der Geschichtswissenschaft verdeutlichen, dass es »den« Zionismus nicht gab. Seine Geschichte ist vielstimmig, plural und umwegig. Sie lässt sich als Geschichte der »persönlichen und ideologischen Vielfalt« (Shlomo Avineri) einer nationalen Bewegung verstehen, deren interne Spannungen die Vorgeschichte Israels charakterisieren.
- https://www.literatur.hu-berlin.de/de/ueberdasinstitut/mitarbeitende/derzeitige-institutsmitarbeiter-innen/derzeitige-institutsmitarbeiterinnen/1690209/sogo-kalender/mosse-lectures-zionismus-geschichten-projekte-einsprueche-i
- Mosse Lectures: Zionismus. Geschichten – Projekte – Einsprüche. I. Vortrag
- 2025-05-15T19:00:00+02:00
- 2025-05-15T21:00:00+02:00
- Im Sommersemester 2025 widmen sich die Mosse Lectures dem derzeit stark diskutierten Thema Zionismus. Angesichts der Intensität der jüngeren Debatten um den Nahostkonflikt ist es ein grundlegendes Anliegen der neuen Programmreihe, Aufklärung zu leisten und Einblicke in die Geschichte des Zionismus jenseits der Verengung des Begriffs auf das Projekt der Gründung eines jüdischen Nationalstaats und unter Einbeziehung palästinensischer Perspektiven zu bieten. Worum es gehen soll, ist eine Geschichte des Zionismus vor 1948, in der Perspektiven aus Philosophie, Jüdischen Studien und der Geschichtswissenschaft verdeutlichen, dass es »den« Zionismus nicht gab. Seine Geschichte ist vielstimmig, plural und umwegig. Sie lässt sich als Geschichte der »persönlichen und ideologischen Vielfalt« (Shlomo Avineri) einer nationalen Bewegung verstehen, deren interne Spannungen die Vorgeschichte Israels charakterisieren.
- Wann 15.05.2025 von 19:00 bis 21:00
- Wo Senatssaal der Humboldt-Universität (Unter den Linden 6)
- Name des Kontakts Mosse Lectures
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Mosse Lectures: Zionismus. Geschichten – Projekte – Einsprüche. I. Vortrag
Reflections on Liberal and Humanist Nationalism in Times of War: George Mosse and the Contradictions of Jewishness, Zionism and Israel
STEVEN E. ASCHHEIM (Jerusalem) mit Ethel Matala de Mazza (Berlin)
Im Sommersemester 2025 widmen sich die Mosse Lectures dem derzeit stark diskutierten Thema Zionismus. Angesichts der Intensität der jüngeren Debatten um den Nahostkonflikt ist es ein grundlegendes Anliegen der neuen Programmreihe, Aufklärung zu leisten und Einblicke in die Geschichte des Zionismus jenseits der Verengung des Begriffs auf das Projekt der Gründung eines jüdischen Nationalstaats und unter Einbeziehung palästinensischer Perspektiven zu bieten. Worum es gehen soll, ist eine Geschichte des Zionismus vor 1948, in der Perspektiven aus Philosophie, Jüdischen Studien und der Geschichtswissenschaft verdeutlichen, dass es »den« Zionismus nicht gab. Seine Geschichte ist vielstimmig, plural und umwegig. Sie lässt sich als Geschichte der »persönlichen und ideologischen Vielfalt« (Shlomo Avineri) einer nationalen Bewegung verstehen, deren interne Spannungen die Vorgeschichte Israels charakterisieren.
So eindeutig das zionistische Projekt am Ende des 19. Jahrhunderts mit dem doppelten Widerspruch gegen den Antisemitismus und die »Assimilationssucht«, mit Konzepten der »Selbstemanzipation« und »jüdischen Renaissance« einsetzte, so wenig selbstverständlich war die Form seiner politischen Realisierung. Zu den grundlegenden Herausforderungen der zionistischen Bewegung gehörte von Beginn an der innerjüdische Konflikt zwischen dem erklärten Ziel der Errichtung eines jüdischen Nationalstaates und den Traditionen des Judentums als »Volk im Exil«, den Hannah Arendt 1945 auf die Formulierung einer doppelten Loyalität brachte – und als unausweichliches Problem für das zionistische Projekt benannt hat. Über die Palästina-Frage hinaus war einer der Hauptschauplätze dieser Spannung seit dem frühen zwanzigsten Jahrhundert die Diaspora in den Vereinigten Staaten, wo viele Jüdinnen und Juden dem Projekt der Staatsgründung und vor allem dem Gedanken einer Auswanderung in diesen Staat skeptisch gegenüberstanden und Begriffe wie »Exil« oder »Galut« positiv konnotiert waren. Der Blick auf die Geschichte des Zionismus eröffnet eine Vielzahl von Erzählungen, Entwürfen und Einsprüchen, unter denen im frühen zwanzigsten Jahrhundert insbesondere der Kulturzionismus eine vitale Alternative zum Staatsgründungsprojekt war. Ziel der Reihe ist es, diese Vielfalt sichtbar zu machen.
HINWEIS: Die Mosse Lectures finden im Senatssaal der Humboldt-Universität (Unter den Linden 6) statt. Der Raum ist barrierefrei zugänglich. Für die Teilnahme an den Veranstaltungen ist eine Anmeldung unter info@mosse-lectures.deerforderlich.