Institut für deutsche Literatur

Lehrprofil


 

Ich verfüge über einen Studienabschluss als Diplomlehrerin für die Fächer Deutsch und Geschichte und damit über eine solide pädagogische und fachdidaktische Ausbildung. Eine vierjährige Schulpraxis sowie Lehraufträge an den Universitäten Gießen, Frankfurt/Oder, der Humboldt-Universität und der Freien Universität Berlin und Sommerkurse für hochbegabte Abiturient_innen im Auftrag der Studienstiftung und für ausländische Germanistikstudierende und Deutschlehrer_innen statteten mich mit vielfältigen praktischen Erfahrungen aus.   

Vortragsreisen und Forschungsaufenthalte an Universitäten in Polen, Ungarn, Lettland, Estland, in den USA, Kanada, Großbritannien, den Niederlanden, der Schweiz, Belgien und Frankreich ermöglichten mir Einblicke in internationale Praxen des Lehrens und Forschens. Im Jahr 2007 konnte ich als Gastdozentin in Nottingham über zwei Semester  Lehrerfahrungen an einer britischen Universität und mit fremdsprachigen Studierenden sammeln. Während Gastprofessuren an der University of Illinois sowie an der Georgetown University in Washington DC unterrichtete ich sowohl Undergraduates als auch Graduates auf Wunsch der Universitäten vorrangig im Umfeld meiner aktuellen Forschungen und Publikationen.

Von einer ganz anderen, aber didaktisch-methodisch nicht weniger relevanten Dimension sind die Erfahrungen, die ich in meiner jahrzehntelangen ehrenamtlichen Tätigkeit als Yogalehrerin sammelte.

Die zweijährige Vertretung eines Lehrstuhls für Literaturdidaktik und literarische Sozialisation in Lüneburg nutzte ich, um mich in aktuelle Forschungen zur Lese- und literarischen Sozialisation einzuarbeiten und das Konzept eines entsprechenden Forschungspropädeutikums für zukünftige Berufsschullehrende zu entwickeln. Ich leitete die Erarbeitung studentischer Leseautobiographien an und etablierte ein jahrgangsübergreifendes Mentorsystem zum Austausch zwischen dem ersten und dem fünften Bachelorsemester, das herausragende Studierende des höheren Semesters im Rahmen ihres Projekts im Forschungspropädeutikum zu Mentor_innen ihrer jüngeren Kommiliton_innen werden ließ und damit Formen des Experten-Novizen-Konzepts nutzte.

 

Die Entwicklung geschlechtsspezifischer Lehr- und Lernmethoden bildet seit mehr als einem Jahrzehnt einen meiner Schwerpunkte auf dem Gebiet der Lehre. Die Beobachtung geschlechtsspezifischer rhetorischer und kommunikativer Verhaltensweisen, thematischer Vorlieben und Blindheiten, aber auch einseitiger Lernformen (im Verhältnis von analytischem und synthetischem, assoziativem und systematischem, induktivem und deduktivem Denken, visuellen und auditiven Lernmethoden) veranlasste mich, gezielt nach Methoden zur Förderung der Lernenden in ihren heterogenen Voraussetzungen zu suchen.

In meinen Seminaren erprobe ich vorrangig nichtfrontale und interaktive Lehrmethoden wie projektbezogene Gruppenarbeit, Tandems, die Formierung von Expert_innengruppen und studiengangsübergreifende studentische Mentorprojekte. Der Rückgriff auf Lehr- und Lernplattformen ist selbstverständlich. Da ich Wert auf die Verbindung zwischen akademischer Lehre und dem aktuellen literarischen Leben lege, lade ich kontinuierlich Autor_innen in die Seminare ein, rege Studierende zum Besuch von Lesungen, Theaterinszenierungen, Märchen- und Erzählworkshops und Poetry Slams an, vergebe Seminararbeitsthemen zum gegenwärtigen Literaturbetrieb, beziehe Literaturkritiker_innen, Archivar_innen und Ausstellungsmacher_innen in die Lehrveranstaltungen ein. Ergebnisse einzelner Lehrveranstaltungen flossen z. B. 2009,   2019 und 2021 in Ausstellungsprojekte ein und wurden u. a. im ORB,  Deutschlandradio Kultur, dem Bulletin des Zentrums für transdisziplinäre Geschlechterstudien der HU Berlin, der wissenschaftlichen Zeitschrift Sexuologie und im Internetliteraturradio www.literaturfunk.de der Öffentlichkeit zugänglich gemacht. Im Rahmen von Masterseminaren, Tutorien und Forschungs- bzw. Examenskolloquien entstanden studentische Filme, Buchbeiträge, Radiofeatures (z.B. über Mütterlichkeit in Medien), Lexikoneinträge, Blogs, Lyrik-Grafik-Mappen und Zeitungsartikel.

Obwohl mein wissenschaftlicher Gegenstand eher sprachlicher als bildlicher Natur ist, nutze ich auch als Literaturwissenschaftlerin in der Lehre bildliche Darstellungen. Fotografien, Grafiken, Tabellen, Mindmaps und Filmsequenzen setze ich in Seminaren und Vorlesungen ein, um die Aufmerksamkeit der Studierenden auf einen gemeinsamen Ausgangspunkt zu konzentrieren, Erkenntnisse zusammenzufassen, Diskussionen auszulösen oder zu strukturieren und Ergebnisse kollektiven Nachdenkens zu dokumentieren. Visualisierungen nutze ich bewusst als kognitives Instrument.