Institut für deutsche Literatur

Exponate & Ausstellungen

Exponate im Gerhard Wolf-Raum

Notizbuch Gerhard Wolfs 1968-1976. Zu unseren Schätzen in der Vitrine gehören darüber hinaus eine Leihkarte aus der Bibliothek des DDR-Schriftstellerverbands mit Ausleihdaten zu einem Band von Dos Passos mit Christa Wolfs Unterschrift von 1968; eine von CW handgeschriebene Sammlung von Kochrezepten, ein Heft mit von Gerhard Wolf in den frühen 1950er Jahren abgeschriebenen und auch selbst geschriebenen Gedichten, Fotos, einzelne Originalbriefe, Ausgaben von in den 1980er Jahren inoffiziell publizierter Unikatzeitschriften. GW hatte diese gesammelt, beide Wolfs hatten viele junge daran Beteiligte unterstützt. (Foto: Jiasheng Yang)

 

 

Die Privatbibliothek Wolf wurde zum Ausgangspunkt verschiedenster studentischer Projekte. Sie reichen vom Stadtspaziergang als "Audiowalk" über das essayistische "Hörstück", von diversen Ausstellungsexponaten bis zur künstlerischen Foto-Dokumentation.  

Ergebnisse der Projekte finden Sie in unserem Schaufenster des forschenden Lernens.

 

 


Wander-Ausstellung NEU CHRISTA WOLF LESEN (2019)

 

 

Von April 2018 bis Februar 2019 erarbeitete eine Gruppe von 15 Studierenden die von der Christa Wolf Gesellschaft initiierte Wander-Ausstellung. Sie wurde pünktlich zum 90. Geburtstag der Autorin am 18. März 2019 im Berliner Literaturhaus Fasanenstraße erstmals in Anwesenheit der Familie Wolf der Öffentlichkeit präsentiert. In Kooperation mit dem Grafiker Martin Hoffmann und unter der redaktionellen Leitung von Birgit Dahlke entstanden 14 Ausstellungsbanner (in der Größe 200 mal 85cm).

 


Festliche Ausstellungs-Eröffnung pünktlich zum 90. Geburtstag Christa Wolfs am 18. März 2019 im Literaturhaus Fasanenstraße in Anwesenheit von Gerhard Wolf, Katrin Wolf und ein Helene Wolf.   (Foto: Jan Fischer)

Die über ein Jahr laufende Projektarbeit an den thematischen Bannern erfolgte zum Teil in Zusammenhang mit verschiedenen Lehrveranstaltungen, aber auch außerhalb des regulären Uni-Alltags. Während ihres Erasmus-Aufenthalts als Gastwissenschaftlerin an der Arbeits- und Forschungsstelle Privatbibliothek Wolf beteiligte sich auch Dr. Anne Peiter von der Universität Rèunion begeistert an der Entwicklung der Ausstellungskonzeption. 

Frühjahr 2018, erste Schritte der Arbeit an einem der Banner (Foto: Marina Brafa) Nächste Runde der Arbeit an der Textauswahl (Foto: Birgit Dahlke)
Mehrtägiger Ausstellungs-Workshop mit Martin Hoffmann während der Semesterferien im September 2018 (Foto: Birgit Dahlke & Hania Siebenpfeiffer)

Martin Hoffmann und einige Student:innen des Ausstellungsteams während des zweiten mehrtägigen Workshops in den Semesterferien im Februar 2019 in der Pankower Wohnung Gerhard Wolfs. Die unmittelbare Nähe des Schreibtischs im Arbeitszimmer Christa Wolfs, persönliche Fotos und Gegenstände und ihre Bücher inspirierten die Studierenden natürlich besonders. (Foto: Daria Kolesova)

 

Zum Konzept


 

Die dynamische Form der als Wander-Ausstellung angelegten Banner konzentriert sich bewusst darauf, die bekannte Autorin auf unerwarteten Wegen über ihre poetische Sprache, originäre Erzählweise und innovative Themensetzung vorzustellen, statt wie in vielen früheren Ausstellungen über ihre Biographie. In den Bannern werden überraschende Perspektiven auf eine vielfältige Literatur aus mehr als 50 Jahren ermöglicht. Die grafische Anordnung vermeidet Hierarchien und bietet stattdessen Anschlüsse sowohl für Eingeweihte als auch für Neulinge - vor allem Jüngeren will sie Zugänge zu einer komplexen Ästhetik ermöglichen.

Die Banner (sogenannte Roll-Ups) können frei im Raum stehen und in wechselnder Reihung aufgestellt werden. Jedes präsentiert einen thematischen Schwerpunkt: „Christa Wolf in ihren Briefen“, „Christa Wolf international“, „Christa Wolfs ‚Moskau‘“, „Seite 90 zum 90.“, „Christa Wolf und der Film“, „Erste Sätze im Prosawerk Christa Wolfs“, „Der 27. September“, „Lesarten Ost und West“, „Medeas Stimmen“, „Kindheitsmuster als Text-Gewebe“, „Wer hörte Kassandra?“ und „Lesespuren“. 

Damit gibt es nicht nur Banner, die sich einzelnen Werken widmen, sondern auch intertextuell-übergreifende, welche überraschende Einsichten bieten: Was zeigt sich, wenn man jeweils einen Auszug aus Seite 90 eines Prosatexts zu einem Gesamttext zusammenstellt? Welche Vielfalt an „Stimmen“ ergibt der Blick auf die Briefschreiberin, die sich diversen Adressat:innen zuwendet? Wie veränderte sich Christa Wolfs Blick auf die Sowjetunion? Was ist so aufregend an einem ersten Satz? Warum braucht es mitunter 35 Anfänge, um einen Erzählgestus zu finden? Welche Lektüren finden in welchem Zusammenhang Erwähnung? Lassen sich Schlüsselworte in den über fünf Jahrzehnte reichenden Tagebucheinträgen zum 27. September entdecken? Unterscheiden sich westdeutsche und ostdeutsche Lesarten tatsächlich? Welche DEFA-Filme nach einem Drehbuch der Wolfs sind uns aufgrund der früh erfahrenen Zensur verloren gegangen? Wie liest sich der Buchtitel Kein Ort. Nirgends in 30 unterschiedlichen Sprachen und vor allem Schriften? Welche literarischen Formate fand die Autorin für sie lebenslang interessierende Gegenstände?    


Die Banner zeigen nicht einfach Werkausschnitte, sie spielen mit der Spannung zwischen Schrift und nichthierarchischer grafischer Anordnung und generieren durch unerwartete Zuordnung originäre Textfelder. Das Publikum wird Teil des Spiels: Wo jemand zu lesen und zu sehen beginnt, ist nicht vorgegeben. Einfache Orientierung wird gezielt unterlaufen und durch Ermutigung zu „wilder“ Lektüre abgelöst. Die Besucher_innen können von unten nach oben, von rechts nach links, diagonal oder quer lesen und wahrnehmen. Unerwartete Montagen und Kontraste führen zu Re-Kontextualisierungen, werfen Fragen nach Poesie und Geschichte, nach dem individuellen ästhetischen Weg Christa Wolfs auf. In einem Leporello-Beiheft zur Ausstellung, erarbeitet von Dr. Peter Böthig, finden Interessierte Informationen über das Leben der Autorin, in deutscher und englischer Sprache. 

Die Ausstellung wird jeweils von Lesungen, anfangs von der von Marina Brafa, Emma Charlott Ulrich, Daria Kolesova und Katharina Hackl erarbeiteten szenischen Textcollage "Und die Literatur?“, und von öffentlichen Diskussionen begleitet.

Die Arbeit an der Ausstellung wurde gefördert von der Christa Wolf Gesellschaft, der Arbeitsgemeinschaft literarischer Gesellschaften und Gedenkstätten aus Mitteln der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien, dem Suhrkamp Verlag, der HU Berlin, der DEFA-Stiftung und der Lottostiftung.

 

 

 

 

Leihmöglichkeit


 

Wir verleihen gern an interessierte Bibliotheken, Schulen, Universitäten, Galerien, Literaturhäuser, Theater, Goethe-Institute und ähnliche institutionelle Partner. 

Bei Interesse, die 14 Banner in ihrer Gesamtheit oder auch in einer Auswahl bei Ihnen zu zeigen, wenden Sie sich bitte an unseren studentische Mitarbeiter Jiasheng Yang unter der Adresse: wolfbib.idl@hu-berlin.de.

 

 

Vergangene Stationen der Ausstellung


 

Seit dem 11. Juni 2019 bis heute sind die Banner in der Arbeitsstelle Privatbibliothek Wolf, Dorotheenstraße 24, Haus 3, in der 5. Etage im Foyer vor Raum 3.509 zu sehen.

Außerdem war sie bislang an 22 Stationen zu sehen:

   

 

 

Station 22

 Mai 2024 | bücherraum f und Pestalozzi-Bibliothek in Zürich

Vernissage mit Katrin Wolf und Karin Aleksander am 6. Mai 2024

Zum Bericht 

 

Station 21

 November 2023 bis Februar 2024 | Frauenzentrum Lila Villa in Chemnitz

Mit Lesung BD am 20. Febuar 2024

 

Station 20

 Oktober und November 2023 | Universität Zagreb

Dieses Vorhaben ließ sich leider nicht umsetzen.


Station 19

 Mai 2023 | Kaspar Hauser Stiftung

Mai 2023: auf Initiative der Kaspar Hauser Stiftung wurde das zweite Exemplar unserer Ausstellung im Mai im Rahmen der Woche zum „Fest der Nachbarn“ in Berlin Pankow gezeigt (Grußwort zur Eröffnung BD).

 

Station 18

 Mai 2023 | Universität Ossijek/ Kroatien

Im Mai 2023 wurde die Ausstellung an der Universität Ossijek/ Kroatien gezeigt (Vermittlung und Organisation Carsten Gansel).

 

Station 17

 April 2023 | Universität Rijeka/ Kroatien

Auf Initiative von Prof. Carsten Gansel und in Kooperation mit Prof. Dr. Petra Zagar-Sostaricim

Gansels Einführung in die Ausstellung am 14. April 2023 an der Philosophischen Fakultät der Universität Rijeka wurde von Studierenden simultan ins Kroatische übersetzt.
Station 16

 März 2023 | Foyer im Dorothee Sölle Haus Hamburg

organisiert vom Frauenwerk der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Norddeutschland in Verbindung mit dem Frauenbildungswerk DENKtRÄUMe. Am 18. März 2023 fand eine Veranstaltung aus Anlass des 94. Geburtstags der Autorin mit Katrin Wolf und Martin Hoffmann statt. 

Zum Programm

 

Station 15

 Februar/ März 2023 | Sportgymnasium Dresden

Organisiert vom CWG-Mitglied Andrea Ehrli

 

Station 14

 Dezember 2022 bis März 2023 | Willi Brandt-Haus Lübeck

Organisiert vom Evangelischen Frauenwerk Lübeck-Lauenburg (mit Führung durch Martin Hoffmann und Gespräch mit Katrin Wolf)

 

Station 13

 Juli und August 2022 | Seniorenresidenz Augustinum in Kleinmachnow

 

Station 12

 Februar bis April 2022 |Bettina-von-Arnim-Bibliothek Pankow

 

Station 11
Dezember 2021 bis Ende Januar 2022 |Die Pankower Janusz-Korczak-Bibliothek

Die Pankower Janusz-Korczak-Bibliothek zeigte die Ausstellung von Dezember 2021 bis Ende Januar 2022 zu den üblichen Öffnungszeiten der Bibliothek. Die Vernissage mit szenischer Lesung aus Gerhard Wolfs Essay Herzenssache am 7.12. 21 musste leider coronabedingt ebenso abgesagt werden wie die für den Januar 2022 geplante Lesung aus dem Christa Wolf-Porträt. 

Station 10

November 2021 bis Ende März 2022 |Die Stadtbibliothek "Ulrich Plenzdorf" in Seelow

 Als Finissage fand zum 93. Geburtstag Christa Wolfs am 18. März 2022 eine Lesung und ein Gespräch Volkmar Bienecks mit Birgit Dahlke, mit musikalischer Umrahmung durch Heike Mildner statt.

Die Ausstellung in der der Stadtbibliothek "Ulrich Plenzdorf" in Seelow (Foto: Volkmar Bieneck)
Station 9

November 2019 |Evangelischen Akademie Sachsen-Anhalt in Wittenberg

Mitglieder des Ausstellungsteams mit PD Dr. Eva Harasta, Studienleiterin der Evangelischen Akademie Wittenberg, Ruth Misselwitz/ Pfarrerin a.D. und Mitglied im Vorstand der Christa Wolf Gesellschaft, Sonja Leinkauf/ Mitglied im Vorstand der CWG, Prof. Dr. Astrid Köhler/ Queen Mary University London und Autorin Paula Fürstenberg im November 2019 in Wittenberg.

 

Station 8

Oktober 2019  |Sächsische Landesbibliothek Dresden

 

Station 7
Ab 5. Dezember 2019 |Luxemburgstiftung Berlin  Flyer zur Veranstaltung finden Sie hier.
Ausstellungseröffnung am 5.12. 2019 mit Einführung und Lesung BirgitDahlke aus Christa Wolf. Antifaschistin. Humanistin. Sozialistin (2019 im Verlag Königshausen & Neumann) (Foto: Ralf Klingelhöfer)

 

Station 6

15. Oktober bis 4. November 2019 |Foyer des Berliner Jacob- und Wilhelm Grimm-Zentrums

 

Station 5

Zur Langen Nacht der Wissenschaften an der HU am 15. Juni 2019 von 17 bis 22 Uhr im Foyer vor der Arbeitsstelle Privatbibliothek

 

Station 4

18. Juni bis 5. Juli 2019 |Atrium des Pergamonpalais im Universitätsgebäude Georgenstraße 47

Mit einer Abendveranstaltung am 25. Juni, auf der zwei studentische Projekte vorgestellt wurden: Katharina Hackers und Elisa von Hofs Studie zur Rekonstruktion der Geschichte des Gesprächskreises Christa Wolfs von 1989 bis 2004 und Marina Brafas Masterarbeit zu Christa und Gerhard Wolfs be- und verhinderten Filmprojekten.

Abendveranstaltung am 25. Juni um 18 Uhr, auf der zwei studentische Projekte vorgestellt werden. (Foto: Sonja Leinkauf)

 

Station 3

13. mit Vernissage bis 26. Mai 2019 mit Finissage | Lettrètage Berlin Kreuzberg (Mehringdamm 61)

 

 

Station 2

 11. Juni 2019 bis heute | Arbeitsstelle Privatbibliothek Wolf (Dorotheenstraße 24, Haus 3, 5. Etage im Foyer vor Raum 3.509)

 

Einige Banner stehen im Foyer des Instituts (Foto: Ralf Klingelhöfer)

Ausstellungseröffnung am 25.04.2019 (Foto: Ralf Klingelhöfer)

Ausstellungseröffnung am 25.04.2019 (Foto: Ralf Klingelhöfer)

Ein Teil des Ausstellungsteams während der Vorstellung der Ausstellung an der HU im Foyer des Instituts für deutsche Literatur im März 2019 (Foto: Ralf Klingelhöfer)

 

Station 1

 18. bis zum 27. März 2019 | Literaturhaus Fasanenstraße

Festliche Ausstellungs-Eröffnung pünktlich zum 90. Geburtstag Christa Wolfs am 18. März 2019 im Literaturhaus Fasanenstraße - hier zu sehen ist ein Teil des siebzehnköpfigen Ausstellungsteams mit Gerhard Wolf, Katrin Wolf und weiteren Angehörigen der Familie Wolf. (Foto: Jan Fischer)

 

 

 


Exponat "STÖRFALL" für das Humboldt Forum (2020)

 

Im 600 Quadratmeter großen Hauptsaal der Auftaktausstellung des Humboldt Labors im Berliner Humboldt Forum mit dem Motto „Nach der Natur“ ist seit dem 20. Juli 2021 auch ein Exponat der Arbeits- und Forschungsstelle Christa und Gerhard Wolf zu sehen. Als moderne Wunderkammer versammelt die Ausstellung Forschungsansätze zu aktuellen Fragestellungen und setzt sie in Beziehung zu Positionen aus der Geschichte der Wissenschaften.

Ein studentisches Team (Ronja Dierks, Daria Kolesova, Helena Schubert, Emma Charlott Ulrich, Leonie Wieschollek und Serah Ebcinoglu) erarbeitete unter der Leitung von Birgit Dahlke ab Oktober 2019 ein überdimensioniertes begehbares Buch mit dem Titel "Poesie der Kritik“. Ausgehend von Christa Wolfs Roman Störfall (1987) sowie ihren Frankfurter Vorlesungen zu Kassandra (1983) nahm das Team Stellung zu patriarchalen Zügen der Wissenschaften in Geschichte und Gegenwart.   


Mit Störfall reagierte Christa Wolf auf den Reaktor-Unfall von Tschernobyl. Nach einer Explosion im sowjetischen Kernkraftwerk am 26. April 1986 zog eine radioaktive Wolke über Europa hinweg. Als „DIE NACHRICHT“ die Ich-Erzählerin in ihrem mecklenburgischen Sommerhaus erreicht, drängen sich ihr die Widersprüchlichkeiten wissenschaftlichen „Fortschritts“ ins Bewusstsein. Wolf reflektierte damit den Wissenschaftsbetrieb in Zeiten des Kalten Kriegs. 

Die Studentinnen der Literatur stellen sich mit ihrem Projekt in diese Tradition. Mit Christa Wolf fragen sie nach den Protagonist*innen der Wissenschaften: Wen vertreten Expert*innen? Wer betreibt Wissenschaft? Wer redet mit? Was kommt in der Sprache der Spezialist*innen nicht vor?

Die gesamte Auftaktausstellung "Nach der Natur" im ersten Obergeschoss des Humboldt Forums ist seit dem 20. Juli 2021 zu sehen. Unser Exponat trägt den Titel "Störfall". Sie finden es im hinteren rechten Viertel der Ausstellung.

Aktuelle Informationen finden Sie hier.

 

Arbeit am Exponat Humboldt Forum 2019 (Foto: Birgit Dahlke). Postkarte zum Exponat.

 

 


Hörstück (2021)

 

 

Im Sommersemester 2021 näherten sich mehrere Studierende theoretisch und praktisch einer Form an, die im letzten Jahrzehnt an Popularität gewonnen hat, dem Podcast. Aus dem geplanten Podcast wurde schließlich ein eher assoziativ angelegtes Hörstück. Stefan Geisler und Emma Charlott Ulrich, die zwei der drei Stimmen auch sprechen, produzierten es. Lynn Kelders spricht die dritte Stimme. Den Autor:innen war es wichtig, verschiedene Standpunkte, Denkweisen und Fakten miteinander zu kontrastieren. Dieses Verfahren wurde auf ein zunächst theoretisch-philologisch anmutendes Thema angewendet: „Bücheraufstellungen“.

 

 

 


Künstlerische Foto-Dokumentation

 

 

Sommersemester 2022

 


 

Im Sommersemester 2022 gingen die Teilnehmer:innen eines Praxisseminars daran, Lese- und Gebrauchsspuren von Teilbeständen der Privatbibliothek fotodokumentarisch zu erkunden. Es entstanden Foto-Dokumentationen zu Vorlesexemplaren, zu russischsprachigen Lizenzausgaben Christa Wolfs und zu Spuren des Krieges in der sogenannten „Wende-Sammlung“. 

Die besten Ergebnisse "Spuren des Krieges" von Jiasheng Yang und „Zur Materialität eines Buchs“ von Alina Mohaupt und Nina Marietti wurden mit Unterstützung der Christa Wolf Gesellschaft gedruckt.   

Alina und Nina stellten ihre Arbeit auch mehrfach als Power Point Präsentation öffentlich vor. Sie hatten nicht nur die persönlichen (Vor)Lese- und Gebrauchsspuren Christa Wolfs erkundet, sondern auch zur öffentlichen Lesung offensichtlich bevorzugte Ost- und West-Ausgaben von Der geteilte Himmel, Nachdenken über Christa T. und Kassandra. Im fotokünstlerischen Experiment um die Materialität eines Buchexemplars stießen sie auf inspirierend neuartige Fragen: Was ist eigentlich ein Buch? Wie altert es? Hat es eine ‚Biographie‘? Was erzählen Risse, Knicke, Flecken? Bücher mit den meisten Gebrauchsspuren sind nicht unbedingt die ältesten. Wie interagiert Papier mit Papier? Ihre Entdeckungen präsentierten sie in drei Rubriken: PAPIER - BUCH - TEXT.

 

 

 

Wintersemester 2023/24

 


 

Im WS 23/24 erkundeten Teilnehmer:innen einer Übung Widmungen im Bestand der sogenannten "Wendesammlung". Es entstanden 10 kürzere kommentierte Fotodokumentationen.

 

 


Audiowalk "Berlin auf den Spuren Christa Wolfs" (2023)

 

Im SOSE 2023 ging ein Praxisseminar daran, die zuerst von der AG „CW Andernorts“ konzipierte und über die Jahre stetig angereicherte Stadtführung "Berlin auf den Spuren Christa Wolfs" auszubauen. Seit Dezember 2023 ist die 50 Minuten umfassende, von unseren Alumni Emma Ulrich und Marina Brafa erarbeitete, von der CWG unterstützte und von der ALG finanzierte Hörfassung des Stadtspaziergangs online auf der Webseite der Christa-Wolf-Gesellschaft.

Er nimmt seinen Ausgangspunkt an unserer Arbeitsstelle und umfasst insgesamt sechs Stationen. Ausschnittsweise sind auch Mitschnitte aus Reden Christa Wolfs vom 4. November 1989, vom 11. Plenum der SED 1965 und von einem Besuch Gerhard Wolfs bei uns im Juni 2015 zu hören.
 Der Audiowalk war, ergänzt durch Bilder, auch Bestandteil der VR-Ausstellung der Arbeitsgemeinschaft literarischer Gesellschaften "Vererbt, vergöttert, vergessen? Über die Bedeutung und Vermittlung von Literatur als kulturelles Erbe", die im Januar 2024 im Brüder Grimm-Zentrum in Kassel, im März auf der Leipziger Buchmesse, im April im Literaturmuseum Theodor Storm in Heiligenstadt, im Mai bei der Wieland-Stiftung in Biberach und im Juni 2024 in der Stadt- und Landesbibliothek Potsdam zu sehen war.