Hirschfelds Vermächtnis: Erschließung der Stiftungsakten
Hirschfelds Vermächtnis: Erschließung der Stiftungsakten
Als Magnus Hirschfeld 1919 mit der Errichtung einer Stiftung die Grundlage für das von ihm begründete Institut für Sexualwissenschaft schuf, verfügte er: „Für den Fall, dass die Stiftung […] aufgehoben werden sollte, soll das Stiftungsvermögen an die Universität Berlin oder, falls diese die Annahme ablehnt, an eine andere Hochschule fallen …“ Dieser Fall trat mit der Zerschlagung des Instituts durch die Nationalsozialisten am 6. Mai 1933 ein. Die Berliner Universität schlug damals dieses Erbe aus.
Unsere Forschungsstelle hat die Akte zur Errichtung einer Stiftung transkribiert. Auf dieser Grundlage verfasste Ralf Dose ein inzwischen publiziertes Buch, das das historische Dokument kommentiert, würdigt und in die Geschichte des Instituts einordnet. Zugleich dokumentiert die Studie die seit den 1980er Jahren unternommenen Bemühungen an der Humboldt-Universität, an die zerstörte Forschungstradition Berlins wieder anzuknüpfen, an das von Hirschfeld geleitete Institut zu erinnern und Verantwortung für das historische Erbe der Berliner Sexualwissenschaft zu übernehmen.
Aktendeckel der Stiftungsakte m.f.G. Landesarchiv Berlin